Workshops

1. Ein Reizwort bis heute: Autonomie

Autonomie stellt in kirchlichen Kontexten immer noch ein Reizwort dar. Gibt es nicht den Willen Gottes, den es zu befolgen gilt? Diskutiert werden soll, ob hier nicht eine falsche Alternative aufgemacht wird.

Referent:

  • Magnus Striet, Dr. theol., ist Professor für Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie an der Universität Freiburg

 

2. Warum wir einander brauchen?  

Die große Herausforderung für uns als Gesellschaft sind nicht Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und demografischer Wandel. Es ist das exponentielle Wachstum des Wissens, die damit einhergehende Subspezialisierung und der Wunsch der Menschen nach Orientierung.

Referent:

  • Prof. Dkfm. Dr. Christoph Zulehner, selbständiger Berater mit Schwerpunkt Strategieentwicklung und Personalwirtschaft; Gastprofessor für Strategie und Personalwirtschaft an der Donau Universität Krems

 

3. Seelsorge mit Menschen, deren Identität gebrochen ist: Traumasensible Seelsorge

Ein Mensch erzählt dem/der Seelsorger_in aus der inneren großen Not. Je mehr er erzählt, desto schlimmer wird es für ihn. Und auch für den/die Seelsorger_in. Was ist hier passiert? Wenn wir Menschen mit schweren Belastungen begleiten, sollen wir wissen, dass „Traumatalking“ schaden kann und wir sollen an einzelnen Merkmalen erkennen, ob es sich hier um eine traumatische Erfahrung handeln könnte. Gleichzeitig müssen wir für uns selber sorgen, um nicht von der Schwere und dem Drama angesteckt zu werden, denn nur so können wir resonant bleiben. In diesem Workshop erfahren wir, was beim Menschen bzw. in dessen Nervensystem aufgrund eines Traumas passiert, und was die Aufgabe von Seelsorge in der Begleitung sein könnte. Anhand einer konkreten Übung probieren wir aus, wie wir uns mit Imaginationen selber in unserer Identität stärken können.

Referentinnen:

  • Mag. Renate Hochmeister, Klinische Seelsorgerin Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Wien
  • Mag. Margret Wohlfahrt, Klinische Seelsorgerin Klinik Penzing, Supervisorin, Wien

 

4. Wie vergewissere ich mich meiner selbst und wie pflege ich Kooperation?

Einführend werden humanistisch- philosophische und spirituelle Ansätze zum Begriff ‚Selbstvergewisserung‘ (‚sich seiner selbst erinnern‘) und ‚Kooperation‘ (konstruktive Bezogenheit) dargestellt, mit Blick auf das jeweils zugrundeliegende Menschenbild. Anhand dieser Anregungen untersuchen wir dann im Gespräch wertschätzend eigene Erfahrungen.

Referentin:

  • Elisa Ruschmann, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Ausbilderin in personenzentrierter Beratung, Supervisorin

 

5. Achtsamkeit und Präsenz in seelsorglichen Gesprächen

Präsenz ist das Um und Auf jeder Begegnung, ja macht Begegnung überhaupt erst möglich. Im seelsorglichen Gespräch vermittelt sie Wertschätzung, Angenommenwerden, Verstandenwerden — Wirklich da sein ist nicht leicht, werden wir doch nicht nur äußerlich abgelenkt, sondern auch durch unsere vielen Gedanken, Gefühle, Pläne, Vorstellungen. Franz Jalics SJ hat eine kontemplative Meditation mit Achtsamkeitsschritten als praktische Hilfe für das Dasein im gegenwärtigen Augenblick entwickelt. Gleichzeitig erschließt diese christliche Kontemplation eine wichtige Kraftquelle. Der WS bietet ein Kennenlernen dieses Weges mit praktischen Übungen

Referentin:

  • Dipl. Päd. Sr. Huberta Rohrmoser, Marienschwester vom Karmel, jahrzehntelange Kontemplationslehrerin, Ausbildung in Meditation, Exerzitienbegleitung, geistl. Begleitung, sakralem Tanz

 

6. Best Practice – Wie Integration der Seelsorge im Krankenhaus/Station gelingen kann.

Station und Seelsorge sind eine Einheit – Moderne Klinikseelsorge steht und fällt mit der Integration auf den Stationen und der Wahrnehmung durch die einzelnen Fachbereiche. Welche Voraussetzungen es dazu braucht, welche Go’s und No-Go’s es dabei gibt, wird im Workshop ausgeführt und diskutiert. Neben einem kurzen theoretischen Teil, ist dem Erfahrungsaustausch, breiter Raum gewidmet. Entstehen soll eine Art „Checkliste“, welche an den jeweiligen Einsatzbereich angepasst werden kann

Referent:

  • Mag. Peter Hartenberger, Klinischer Seelsorger/Klinik Ottakring, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge – ED Wien.

 

7. Sehnsuchtswelt Seelsorge in pandemischer Zeit: Reflexion, Austausch, Ausblick

Alles beginnt mit der Sehnsucht. Im Frühjahr 2020 hat Corona schlagartig viele innere und äußere Sehnsuchtswelten vorübergehend geschlossen. Zum Teil war auch die Seelsorge in den Krankenhäusern davon betroffen. Den geschlossenen Räumen und Gefühlen, die die Wellem ausgelöst hat, gehen wir einerseits nach, andererseits halten wir Ausschau nach dem zaghaften Anderen, das vielleicht ein Wink für die zukünftige Seelsorge im Krankenhaus ist. 

Referentinnen:

  • Mag.a Maria Berghofer
  • Mag. Dr. Sabine Petritsch MA

 

8. Seelsorger*innen in der Spannung zwischen Verschwiegenheit und Kooperation 

Seelsorger*innen auf eine Palliativstation und im Hospiz sind täglich herausgefordert, abzuwägen zwischen Informationsweitergabe an das Team und dem Schweigen über persönliche Inhalte. Mit einem Input und Erfahrungsaustausch kommen wir dieser Gratwanderung näher. Vielleicht entdecken wir in unserer Selbstvergewisserung neue Räume.

Referentin:

  • Dr. Karin Hartmann, Theologin, klinische Seelsorgerin mit Schwerpunkt Intensiv- und Palliativseelsorge, Supervisorin 

 

9. Zeit für Leib und Seele – Seelsorge im ambulanten Bereich

In den letzten Jahren ist eine Entwicklung im Krankenhaus sehr sichtbar geworden: Die Aufenthaltsdauer der Patient*innen hat sich extrem verkürzt. Wann immer es möglich ist, wird die Behandlung, nach einer anfänglichen Beobachtungsphase auf der Station, in den ambulanten Bereich verlegt. Das hat eine Auswirkung auf die seelsorgliche Begleitung der Menschen.

Ich möchte Ihnen ein Konzept von Seelsorge im ambulanten Bereich vorstellen. Gemeinsam werden wir uns auf die Suche nach weiteren Einsatzgebieten, Vernetzungsmöglichkeiten oder Kooperationen im Krankenhaus begeben.

Referentin:

  • Mag.a Hermine Harra-Szyhska, Krankenhausseelsorgerin und  Leiterin der Seelsorgestelle im Ordensklinikum Linz BHS

 

10. Der spezifische Beitrag von Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorgern im Umgang mit ethischen Herausforderungen und Konflikten. 

Worin sehen KHS-Seelsorgerinnen und -Seelsorger ihren spezifischen Beitrag im Umgang mit ethischen Herausforderungen und Konflikten und ethisch-moralische Dilemmata? Wie soll man ethischen Fragestellungen und Dilemma-Situationen vor dem Horizont und in einer Haltung begegnen, die sich dem christlichen Menschenbild verpflichtet weiß? Welche Impulse lassen sich daraus für das Verhältnis von Seelsorge und Ethik ableiten? Wie können Ethikboards und eine achtsame Umgangsweise mit Konfliktsituationen in Institutionen etabliert werden und welche Rolle kann die Seelsorge dabei einnehmen? Der Beitrag der Krankenhausseelsorge versteht sich auch als ein interdisziplinär ausgerichteter Beitrag zu der Frage nach dem Verhältnis von Seelsorge und Ethik.

ReferentInnen:

  • Katharina Schoene, MM.A. und
  • Mag. Bernhard Stocker, klinische Seelsorge in der Klinik Hietzing / Wien

 

11. Seelsorge für Mitarbeitende

„Lass uns zusammen arbeiten, uns gegenseitig wertschätzen, aufeinander eingehen und gegenseitig helfen.“ Virgina Satir

Mitarbeitende eines Kranken- oder Pflegehauses bewegen sich in einem herausfordernden Arbeitsumfeld. Ihre Fachlichkeit, persönlichen Werte und gelebte Spiritualität bereichern die tägliche Arbeit mit kranken und bedürftigen Menschen.

Um diesem Auftrag nachkommen zu können, besteht das Angebot sich für Unterstützung und Begleitung an die Seelsorge zu wenden. In diesem Workshop geht es darum das vielfältige Angebot kennen zu lernen, sich darüber auszutauschen und viele Ideen mitzunehmen.

ReferentInnen:

  • Mag. Petra Juen, Klinische Seelsorgerin BHS Wien, u.a. mit Schwerpunkt Mitarbeiter-Seelsorge
  • Karin Koller, Klinische Seelsorgerin BHS Wien, u.a. mit Schwerpunkt Mitarbeiter-Seelsorge